Moin, sag ich – denn wenn ich die schwimmenden Städte seh, diese Kreuzfahrtkähne, dann riech ich mehr Schweröl als frische Brise.
Zwischen Sonnenliege und Dieselgestank
Die Kreuzfahrt ist wie ein Deck voller Sonnenschirme: glänzend und bequem obenrum, während unten die Maschinen stampfen wie die Hölle. Millionen Passagiere schippern jedes Jahr übers Meer, suchen paradiesische Strände und All-inclusive-Bordzauber. Für die einen ist es Freiheit, für die anderen ein schwimmender Konsumtempel, der die Ozeane zum Nebenbei-Abfalleimer macht.
Dabei sind die Bilanzen klar: Ein großer Dampfer pustet an einem Tag so viel Stickoxide raus wie zehntausende Autos. Schwefel, Feinstaub, CO2 – da gibt’s reichlich Lecks im Umweltschiff. Manche Häfen klagen schon, dass die Luft dicker ist als der Nebel vor Helgoland. Und im Wasser, na klar, landen Abwässer und Mikroplastik – ein stiller Sturm, der kaum einer sieht.
Aber auch nicht nur Klabauter-Kram
Nu man sachte! Ganz schwarz darf man die Planken auch nicht streichen. Die Kreuzfahrtbranche zeigt inzwischen Flagge. Erste Reedereien fahren mit LNG (Flüssigerdgas), bauen Hybridantriebe ein oder legen Schiffe mit Landstrom an den Kai. Neue Filtertechniken, weniger Plastik an Bord und Pilotprojekte für grünere Treibstoffe – dat ist kein Tüddelkram, sondern Versuch, das Schiff umzusteuern.
Und man darf nicht vergessen: Kreuzfahrer bringen auch Geld in die Häfen. Viele kleine Inseln leben vom Landgang der Passagiere. Ohne die Kreuzfahrer wär mancher Hafen ein stillgelegter Kai voller Möwen und vergammelter Seile.
Seewolf-Kajüten-Kastl
- Was Sache ist → Kreuzfahrtschiffe pusten gewaltige Mengen CO2, Schwefeloxide und Stickoxide in Luft und Meer. Ein Umweltschaden wie ein Leck im Öltank.
- Tüddelkram → Politiker reden gern von „nachhaltiger Kreuzfahrt“ und malen grüne Wolken auf ihre Broschüren, während noch lange nicht alle Kähne umweltfreundlich tuckern.
- Rum-Fazit → Ohne klaren Kurs hilft dir der beste Wind nix. Wer nur auf glänzende Pooldecks schaut, verpasst die rostigen Schrauben unterm Kiel.
Zukunft oder Flaute?
Die Frage bleibt: Wohin schippert der Dampfer der Kreuzfahrtindustrie? Wenn sie die Segel wirklich auf nachhaltige Technik setzt, kann sie Kurs halten. Sonst läuft sie irgendwann auf Grund – sei es durch Umweltauflagen oder schlicht, weil die Gäste keinen Urlaub mehr auf ’nem Stinker machen wollen.
Klar is: Der Mensch sucht Meer, Ruhe und Horizont. Ob Kreuzfahrt oder alter Kutter – wir lieben die Weite. Aber wer die See liebt, darf sie nich wie ’nen Mülleimer behandeln. Sonst kippt dir der Ozean schneller weg als ein Glas Rum an der Hafenkneipe.
Am Ende sag ich: Kreuzfahrt is wie ’ne schöne Meerjungfrau – obenrum glänzt sie, unten zieht sie dir aber die Beine in tiefes Wasser.
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