„Moin, ihr Landratten – wenn’s aus der Kombüse qualmt, dann gibt’s entweder ordentlich Fraß oder der Smutje pennt beim Ofen. Beides schon erlebt, und glaubt mir: Bei Sturm ausm Eimer fressen ist nix für Feingeister.“
Bordfraß für Daheimbleiber
An Bord zählt eins: satt werden. Nich schön, nich zierlich, sondern kräftig und warm im Bauch. Ob Sturm oder Flaute, dat Essen muss halten wie ’n guter Knoten. Erbsensuppe, Schweinebraten, Gulasch – einfache Sachen, die jede Plünn von innen wieder zusammensetzen.
Ein raffinierter Teller Tofu? Vergiss es. Auf See brauchst du Kraftfutter, kein Tüddelkram. Und das Schöne: all das kannst du auch an Land in deiner kleinen Landrattenküche nachschippern, ohne Schiffskochdiplom.
Erbsensuppe mit Speck – der Anker im Magen
Ein Kessel dampfende Erbsensuppe ist wie ’n ruhiger Hafen nach schwerer See. Gelbe oder grüne Erbsen, Speck, ’n paar Möhren – fertig. Lass es stundenlang vor sich hin bollern. Du weißt, dat is fertig, wenn die Erbsen wie Nebel zerfallen und der Löffel senkrecht stehn bleibt.
Seewolf-Kajüten-Kastl:
- Was Sache ist → Erbsen, Speck, Gemüse, bissl Salz und Pfeffer. Lange köcheln lassen.
- Tüddelkram → Keine exotischen Gewürze oder fancy Kräutergärten. Dill? Bidde nich.
- Rum-Fazit → „Satt wie nach drei Nächten auf Reede – besser geht nich.“
Schweinebraten – deftig wie ein Sturm
Sonntags, wenn die Nonnen im Dorf beten, gibt’s bei mir Schweinebraten. Fleisch ordentlich salzen, pfeffern, scharf anbraten und dann in den Ofen. Zwiebelsauce dazu, Knödel oder Brot – fertig. An Bord haben wir statt Knödel eben hartes Brot genommen. Taugt auch, wenn’s Zähne noch scharf sind.
Anekdote gefällig? Wir hatten mal einen Steuermann, der schwor, Schweinebraten sei besser als Rum. Dat hielt exakt bis zum nächsten Sturm, als er Bibbernd im Regen nach ’nem Becher Grog schrie.
Seewolf-Kajüten-Kastl:
- Was Sache ist → Schweinebraten, kräftig gewürzt, Ofen heiß, Sauce fettig.
- Tüddelkram → Feinschnitt-Gemüsebeete und Sternanis. Lass stecken.
- Rum-Fazit → „Ein Braten ist wie ’n alter Kapitän: grob, aber verlässlich.“
Gulasch – Soßenseliges Seemannsglück
Wenn du nach langer Schicht in der Eiseskälte reinkommst, willst du Eintopf, der wärmt. Gulasch ist genau dat. Fleisch in Würfel, Zwiebeln, Paprika, viel Paprikapulver. Köcheln lassen, bis Fleisch weich is und Soße dicker wird als Nebel im November.
An Land kannst du das gemütlich im Topf machen. An Bord brannte früher gern mal die halbe Kombüse ab, weil einer den Gulaschtopf vergessen hat. Rauchzeichen statt Mittagessen – dat war kei’ Spaß.
Seewolf-Kajüten-Kastl:
- Was Sache ist → Gulaschfleisch, Paprika, Zwiebeln, Paprikapulver, lange garen.
- Tüddelkram → Sahne, Rotwein, Schischi aus dem Feinkostladen.
- Rum-Fazit → „Lieber einfach und heiß als verfuddelt und fein.“
Bordrezepte für Landrattenküchen
So, nun könnt ihr euren eigenen Smutje spielen. Wichtig: Zeit nehmen. Bordrezepte leben von Geduld und einfachen Zutaten. Fleisch und Gemüse kriegen Charakter erst nach Stunden im Topf. Wer hungrig ist, soll sich Brot reinschieben und warten.
Tipps vom Seewolf:
- Nehmt ordentliche Töpfe, kein dünnes Blech – sonst brennt’s an.
- Gewürzt wird mit Herz, nicht mit Messlöffel.
- Und wenn ihr mal nix anderes habt – Speck geht immer.
Am Ende vom Tag isses wie aufm Schiff: Hauptsache satt werden, kein Theater drumrum.
„So, Matrosen. Wenn’s bei euch jetzt in der Küche dampft, macht die Fenster auf und das Bier kalt. Bordrezepte gehören nicht auf feine Teller, sondern in volle Bäuche. Und wer mir jetzt noch mit Avocado kommt – der fliegt über Bord, klack-klack!“
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