Moin, Jung! Stell dir vor, da draußen stampft kein lüttes Fischerboot, sondern ein grauer Stahlwolf, der mehr Zähne hat als ’ne halbe Haifischkolonie. Die Rede ist von der Fregatte Mecklenburg-Vorpommern, einem dieser Kriegsschiffe, die nicht zum Friede-Freude-Fischbrötchen-Buffet gebaut wurden, sondern dafür, mal eben einen Luftraum aufzuwischen oder Seeräuber an der Leine zu nehmen. Ahoi, halt dich fest – die Story is’ kernig wie ein alter Poller im Hafen.
Von der Kiellegung zum Kriegsstahl
Die Mecklenburg-Vorpommern trägt den stolzen NATO-Namen F218 und gehört zur deutschen Brandenburg-Klasse F123. Kiel gelegt wurde sie 1993 bei den Blohm+Voss-Werken in Hamburg – na klar, wo sonst soll man so’n Pott zusammenschweißen? In Dienst gestellt dann 1996, also schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, aber noch immer im Saft.
Die Brandenburg-Klasse war nach der Wiedervereinigung der erste große Schlag der Bundesmarine – pardon, der Deutschen Marine, wie sie sich seit 1990 offiziell nennt. Gebaut für Jagd auf Luft, Unterwasser und Überwasser – sprich, ein Alleskönner, aber keine Schönwetterjacht.
Daten, Jung – die nackten Zahlen
Die Fregatte misst rund 139 Meter Länge. Breite: ein guter Hamburger Kiezspaziergang – sprich 16 Meter. Tiefgang? 6 Meter, also passt sie noch ganz ordentlich in Kiel und Wilhelmshaven.
Verdrängung: knapp 4900 Tonnen. Zum Vergleich: Das sind, Pi mal Daumen, so viel wie ein halbes Dorf an Autos, in Stahl gegossen. Energie bekommt der Kahn aus einem CODAG-Antrieb – heißt: Kombination aus zwei Dieselmaschinen und einer Gasturbine. Tempo? Bis zu 29 Knoten, also flotte 54 km/h. Für’n grauen Stahlklotz is’ das schon mehr als Lachs im Gegenstrom.
Besatzung: um die 220 Männer und Frauen. Dazu jede Menge Technik, Radaranlagen, Sensorik bis zum Abwinken – genug Tüddelkram, damit die Brückenoffiziere ordentlich was zum Gucken haben.
Zähne aus Stahl und Feuerkraft
Jetzt Butter bei die Fische: Womit beißt so’n Pott? Bewaffnungstechnisch fährt die Mecklenburg-Vorpommern nix von der Stange:
- 16 Flugabwehrraketen vom Typ Sea Sparrow oder ESSM – gegen alles, was Flügel schwingt.
- 2 Vierfachstarter für Harpoon-Antischiffsraketen – für den Hieb gegen andere Stahlpötte.
- 1 Geschütz Oto-Melara 76 mm – flink, präzise, auch gegen Ziele in Küstennähe.
- 2 RAM-Systeme (Rolling Airframe Missile) zur Nahbereichsverteidigung – quasi Flak auf Steroiden.
- 2 Bordhubschrauber vom Typ Sea Lynx Mk88A – zur U-Boot-Jagd mit Torpedos wie auch für Aufklärung.
Dazu noch Torpedorohre, MGs und was man sonst so braucht, wenn man fremde Gewässer nicht zum Badespaß besuchen will.
Einsätze unter NATO-Flagge
Die Mecklenburg-Vorpommern ist seit Indienststellung in NATO-Operationen und internationalen Missionen ordentlich rumgekommen.
- 1999 bis 2001 Teilnahme an Operation Allied Force im Kosovo-Konflikt.
- 2002 bis 2010 mehrfach bei Operation Enduring Freedom am Horn von Afrika, Anti-Terror-Einsätze.
- Piratenjagd bei Atalanta, der EU-Operation vor Somalia. Da wurden nicht nur Fischerboote weggeräumt, sondern teils eben jene modernen Klabauter, die Tanker kapern wollten.
Zwischendurch immer mal Einsätze im östlichen Mittelmeer, in der Nordsee und als Teil von NATO-Flottenverbänden.
Mit 25+ Dienstjahren auf dem Buckel ist der Kahn kein junger Hüpfer mehr, aber keiner schiebt ihn schon ins Altenteil. Generalüberholungen und Updates halten ihn bei Laune.
Seewolf-Kajüten-Kastl
Was Sache ist:
- Länge: 139 Meter, Breite 16 Meter, Verdrängung 4900 Tonnen.
- Antrieb: CODAG, bis 29 Knoten.
- Besatzung: ca. 220 Mann/Frauen.
- Klasse: F123 Brandenburg.
Tüddelkram:
- Zahlenspiele über Grenzfrequenzen von Radaranlagen, Seriennummern von Munition oder das genaue Farbprofil des grauen Anstrichs. Interessiert höchstens Modellbauer im Keller oder Bürohengste beim PowerPoint-Vortrag.
Rum-Fazit:
„Wer mit so’nem Kahn kommt, will nicht schnacken, sondern zeigen, dass er da is’.“
Fazit – Stahlwolf im grauen Dienst
Die Mecklenburg-Vorpommern ist kein Kreuzfahrtschiff, keine schwimmende Disco. Sie ist ein Arbeitstier in Grauanstrich, geboren für die Aufgaben der Marine im Bündnis. Klar, moderner Schnickschnack hat sie nicht mehr im Überfluss – die Nachfolger der Klassen F124 Sachsen oder F125 Baden-Württemberg sind größer, moderner, stärker vernetzt. Aber unterschätzen sollte man sie nicht. Die alte Dame trägt ihre Zähne noch scharf genug, um Seeräubern die Lust zu verderben.
Also, Jung, wenn du den grauen Pott mal in Rostock oder Wilhelmshaven siehst: Nicht denken, das wär nur Blech im Wasser. Da steckt Technik, Geschichte und ’ne Portion deutsche Marineehre drin.
Und nun, Schluss mit dem palavernden Seemannsgarn. Denk dran: Auf See zählt nicht, wie schick du bist – sondern ob dein Schiff den Sturm aushält. Prost, und immer ’ne Handbreit Stahl unterm Kiel!
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